Jugendhilfesysteme sollen helfen – Aber tun sie das auch?
Immer häufiger beobachten wir Hilfesysteme, in denen die Mitarbeiter:innen dauerhaft unter extremer Belastung arbeiten. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Hilfesuchende immer häufiger Gewalt, grenzverletzendes und abwertendes Verhalten erleben. Unter dem Aspekt der Kindeswohlgefährdung ist diese Dynamik mehr als bedenklich, denn gerade Kinder, die bereits in gefährdenden Situationen sind, brauchen eine sichere Umgebung und gut aufgestellte Profis.
Kinder und Jugendliche geraten in den sogenannten Drehtüreffekt. Das System ist mit „schwierigen“ Kinder und Jugendliche überfordert. Sie werden von einer Einrichtung in die nächste weitergereicht und Psychiatrien kommen als weitere Stationen dazu.
Was ist der Grund für dieses Phänomen, das seit dem Film „Systemsprenger“ sehr präsent geworden ist? Wieso entsteht der Drehtüreffekt? Wie geht es den betroffenen Kindern und Jugendlichen dabei? Ist das bestehende Jugendhilfesystem hilfreich, wenn die Wohnungslosigkeit für einige Jugendliche das kleinere Übel darstellt? Wo liegen die Probleme?
In diesem Fachtag werden diese Fragen thematisiert und die Jugendhilfe aus einem anderen Blickwinkel betrachtet – aus der subjektiven Sicht der Kinder und Jugendlichen.
Wir freuen uns Dr. Corinna Butzin (www.linkedin.com/in/corinna-butzin-b181932b4) bei uns als Expertin zu begrüßen. Sie studierte in Wuppertal Diplom-Pädagogik und promovierte an der Universität Oldenburg zum Thema „Traumatisierte Kinder und Jugendliche im Drehtüreffekt zwischen den Systemen“. Hauptberuflich arbeitet sie beim Kreis Mettmann, während sie nebenberuflich im Forschungsinstitut für interdisziplinäre Gewaltforschung der Fliedner Fachhochschule in Düsseldorf forscht.
Termin:
16.10.2025
Anmeldung:
Anmeldeschluss ist der 09.10.2025.
Bitte melden Sie sich mit dem Anmeldeformular per E-Mail, Telefon oder Post an.