Alle Für alle Menschen, die in ihren Arbeitszusammenhängen mit Menschen arbeiten, ist es aus unserer Sicht hilfreich, sich mit eigenen Leitsätzen und Strategien auseinanderzusetzen. Wir möchten einen konstruktiven Rahmen dafür bieten.
Gefühle sind höchst individuelle Gebilde, die durch die persönliche Lebensgeschichte geprägt sind. Unser Umgang mit bestimmten Gefühlszuständen ist durch spezifische (Lern-)Erfahrungen gefärbt und läuft nach individuellen Mustern ab. Jeder Mensch blickt auf eine ganz eigene „Gefühlsbiografie“ oder „Gefühlsgeschichte“ zurück. In dieser spiegeln sich die Begegnungen wider, die ein Mensch im Laufe eines Lebens mit Gefühlen hat und die inneren Leitsätze und spezifischen Reaktionsmuster, die sich aus diesen Begegnungen entwickeln. Wird ein Kind beispielsweise in eine Familie geboren, in der es ein hohes Gut ist, seine Gefühle deutlich zu zeigen, so wird ein als Angst beschriebener Affekt möglicherweise positiv konnotiert und das Sichtbar werden dieses Gefühls gelobt. Daraus könnte sich dann ein innerer Leitsatz entwickeln wie „Wenn ich meine Angst zeige, werde ich gesehen und mir wird geholfen.“. An diesen schließt sich dann ein in Begegnungen mit anderen offensiver Umgang mit dem Gefühl Angst an. Dies ist natürlich auch andersherum denkbar. Wird einem Kind (oder einem Erwachsenen) suggeriert, dass Angst ein Gefühl ist, dass man besser nicht zeigt und wird das Zeigen dieses Affektes negativ bewertet (oder ist gar gefährlich), könnte ein innerer Leitsatz entstehen wie „Männer weinen nicht“ und im Kontakt mit anderen wird Angst nicht sichtbar gemacht. Diese beiden hier vereinfacht beschriebenen „Gefühlsgeschichten“ sind das Ergebnis von Reaktionen eines Menschen auf die unmittelbaren Umstände, in denen seine Gefühle aktiv werden und sie helfen ihm, mit der Komplexität der Welt umzugehen und sein Überleben in dieser zu sichern.
Wird ein solches „Gefühlschema“ jedoch als problematisch und blockierend erlebt, ist es wichtig, die „Gefühlsempfindung“ in Verbindung mit der individuellen „Gefühlsgeschichte“, den mit dieser verbundenen inneren Leitsätzen und Reaktionsmustern genauer zu betrachten. So wird eine Unterbrechung dieser Muster und ein neues Kapitel im Buch „Mein Umgang mit meinen Gefühlen“ ermöglicht.
In unserem zweitägigen Workshop bieten wir den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, ihren Gefühlen neu zu begegnen, mit sich und mit anderen einen Dialog zu eröffnen, um ihre individuelle Gefühlsnarration, ihre ganz persönlichen „Gefühlsleitsätze“ zu reflektieren und ihre Möglichkeiten im Umgang mit als unangenehm erlebten emotionalen Reaktionsmustern zu erweitern.
Tag 1: Schwerpunktthema „Meine Gefühle“
Mit Hilfe unterschiedlicher Methoden begegnen die Teilnehmer:innen entweder einem aktuell im Mittelpunkt stehenden Gefühl oder aber einem wiederkehrenden emotionalen Reaktionsmuster.
Tag 2: Schwerpunktthema „Innere Gefühlsleitsätze“
Die individuellen Leitsätze der Teilnehmer:innen sollen besonders in den Blick genommen werden: Welche Leitsätze erkenne ich für mich? Wofür sind diese hilfreich? Wo eher hinderlich? Welche neuen Leitsätze möchte ich eventuell entwickeln? Und was brauche ich dafür?
Termin:
05. - 06.11.2025
Zeit:
jeweils 9.00 bis 16.30 Uhr
Ort:
PPSB-Hamburg
Preis:
290,00 €; Fortbildungsteilnehmer_innen des PPSB: 210,00 €
Referentin:
Brigitte Ott
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung
Der Workshop wird als Selbsterfahrung für die Fortbildungen "Systemische Beratung" und "Systemische Therapie" anerkannt (20 UE).
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich mit dem Anmeldeformular per Email, Fax oder Post an.
Anmeldeende: 29.10.2025
In der Vorbereitung zu diesem Workshop stand die Frage: Wie kann ich im Beratungskontext mit der Methode der Familienskizze arbeiten, wenn die Kund:innen bisher keinen Zugang oder einen schwierigen Zugang zu ihrer Familiengeschichte haben, weil sie die erste Person in der Familie sind, die einen lebensentwurflichen Unterschied bildet.
Die erste Person zu sein, kann zum Beispiel mit Gefühlen von allein sein, unverstanden sein, ausgestoßen sein, belächelt zu werden oder aber auch mit einem hohen Erwartungsdruck verbunden sein. Oft fühlt sich dann die familienbiografische Arbeit als unangenehm oder gefährlich an.
In dem Workshop soll es darum gehen, herauszufinden, wie wir Menschen mit schwierigen Zugängen zur eigenen Geschichte ermutigen können, dennoch das Potential aus der Betrachtung nutzen zu können. Welche Handlungs- und Denkmuster aus der Erfahrung „ich mache etwas ganz anders“ sind in der Familie entstanden. Was daran ist für die Gegenwart hinderlich und kann entsprechend verändert werden und welche Potentiale sind in der eigenen Familiengeschichte vielleicht noch verborgen, die genutzt werden können.
Im Workshop ist die Methode der Familienskizze zentral. Die Familienskizze ist ein fester Bestandteil unserer berufsbegleitenden Fortbildungen. In diesem Workshop können die Teilnehmenden zusätzliche methodische Impulse ausprobieren, um das Potential von familiengeschichtlichem Arbeiten zu erweitern.
Dieser Selbsterfahrungsworkshop wird von systemischen Lehrenden durchgeführt und ist offen für alle interessierten Fachleute.
Termin:
Zeit:
Ort:
PPSB-Hamburg
Preis:
170,00 €; Fortbildungsteilnehmer:innen des PPSB: 110,00 €
Referentin:
Heike Schader
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung
Der Workshop wird als Selbsterfahrung für die Fortbildungen "Systemische Beratung" und "Systemische Therapie" anerkannt (10 UE).
Anmeldung:
Anmeldeschluss ist bis zum 17.10.2025.
Bitte melden Sie sich mit dem Anmeldeformular per Email, Fax oder Post an.
Die Arbeit in und mit Gruppen begegnet uns in den vielfältigsten Bereichen unseres (Berufs-) Alltags. Auf der Grundlage der systemischen Idee bietet der Workshop mit neugierigem Blick und wertschätzendem Interesse unterschiedliche Perspektiven der systemischen Gruppenarbeit und eine bunte Mischung methodischer tools für die Arbeit in und mit Gruppen an. Zudem besteht die Möglichkeit, sich als Gruppenleitung in seiner Rolle zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Dieser Workshop enthält eine Reihe systemischer Methoden, die trainiert werden können und hilfreich sind für hochkomplexe und dynamische Gruppensituationen. Durch die Rahmung mit kurzen Theorieimpulsen erhöht der Workshop die Kompetenzen der Teilnehmer:innen hinsichtlich eines zielgerichteten Arbeitens in Gruppen. Zudem reflektieren die Teilnehmer:innen sich in ihrer eigenen Rolle als Gruppenleitung, entdecken ihre eigenen Kompetenzen und Entwicklungspotentiale.
Die Teilnehmer:innen werden befähigt, Perspektiven zu wechseln, Probleme zu erkunden, gemeinsame Lösungen zu entwickeln und ihre eigenen Ressourcen und Potentiale zu entdecken.
Angesprochen werden Kolleg:innen, die mit Menschen in Gruppenkontexten zu spezifischen Themen zusammenarbeiten wie z.B. soziale Gruppenarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe oder Eingliederungshilfe, therapeutische Gruppen und Gruppen in der Gesundheitsfürsorge.
Termin:
Zeit:
Ort:
PPSB-Hamburg
Preis:
290,00 €; Fortbildungsteilnehmer:innen des PPSB: 210,00 €
Referent:
Tim Käsgen
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung
Der Workshop wird als Selbsterfahrung für die Fortbildungen "Systemische Beratung" und "Systemische Therapie" anerkannt (20 UE).
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich mit dem Anmeldeformular per Email, Fax oder Post an.
Anmeldeende ist 15.06.2025
Unsere Arbeit ist ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Sie prägt unseren Alltag, beeinflusst unseren Blick auf die Welt und ist manchmal ein zentraler Aspekt unseres Selbstbildes. Auch kann sie Einfluss auf unsere sozialen Netzwerke und unsere körperliche und psychische Gesundheit haben. Da liegt doch die Frage: "Wie möchte ich arbeiten?" nahe. 4-Tage-Woche, Vereinbarkeit, Zeitgerechtigkeit, Digitalisierung, Homeoffice, New Work und Jobsharing - so viele Ansätze, so viele Ideen. Doch welche ist die richtige für mich und mein Leben?
Genau damit wollen wir uns in diesem Workshop intensiv befassen. Hierzu wollen wir systemische Methoden nutzen und miteinander in den Austausch kommen. Ziel ist es, neue Ideen für den (Arbeits-)Alltag zu entwickeln, andere Perspektiven einzunehmen und erste konkrete Veränderungen anzustoßen. Die persönliche Fragestellungen der Teilnehmer:innen finden hierbei genauso Raum wie das Kennenlernen systemischen Arbeitens für alle Interessierten.
Dieser zweitägige Workshop ist offen für alle Interessierte und kann bei systemischen Langzeitfortbildungen des PPSB-Hamburg (z.B. Systemische Beratung und Therapie) als Selbsterfahrung anerkannt werden.
Termin: 23.01. - 24.01.2026
Zeit: 23.01. 13 - 18 Uhr, 24.01. 9 - 16 Uhr
Ort:
PPSB-Hamburg
Preis:
290,00 €; Fortbildungsteilnehmer:innen des PPSB 210,00 €
Referentin:
Lea Spitzenberg
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung
Der Workshop wird als Selbsterfahrung für die Fortbildungen "Systemische Beratung" und "Systemische Therapie" anerkannt (20 UE).
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich mit dem Anmeldeformular per Email, Fax oder Post an.
Anmeldeende: 07.01.2026
Der Anspruch an diskriminierungssensible Räume wird immer höher. Gesetzliche Vorgaben wie das Antidiskriminierungsgesetz versuchen entsprechende Rahmungen zu schaffen.
Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass wir Fachmenschen uns immer wieder selbst reflektieren. Dazu gehört es auch das eigene Macht- und mögliches Diskriminierungsdenken und -verhalten kritisch in den Blick zu nehmen und gegebenenfalls zu verändern.
Das systemische Denken bietet eine Menge Anregungen, um Haltungen und Dynamiken kritisch zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Die Teilnehmer:innen werden ermutigt selbstreflexiv ihr Handeln als systemische Berater*innen genauer in den Bick zu nehmen.
Exemplarisch werden wir uns am ersten Tag auf Klassismus konzentrieren, da diese Diskriminierungskategorie aus unserer Sicht zum einen noch zu wenig Beachtung findet und zum anderen mit sehr vielen anderen Diskriminierungskategorien eng einhergeht. Es soll dann im weiteren, je nach Wunsch der Teilnehmer:innen, Platz für andere Diskriminierungskategorien sein.
Außerdem werden im Workshop Praxissettings genauer unter die Lupe genommen in Bezug auf diskriminierungsfreie Sprache, Arbeitsräume und -material.
Es geht um theoretische und praktische Fragen:
Wie kann ich meine Privilegien ansprechen?
Wie kann ich mich selbst in Bezug auf Diskriminierungsaspekte in Frage stellen?
Was geht im Kontext meiner Arbeit – Anspruch und Wirklichkeit?
Ziel des Workshops ist es die eigene Sensibilität im Umgang mit Diskriminierungen zu schärfen und Handwerkszeug für den (Arbeits-)Alltag anzubieten.
Termin:
Zeit:
Ort:
PPSB-Hamburg
Preis:
290,00 €; Fortbildungsteilnehmer:innen des PPSB: 210,00 €
Referent:in:
Hanna Christian
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung
Der Workshop wird als Selbsterfahrung für die Fortbildungen "Systemische Beratung" und "Systemische Therapie" anerkannt (20 UE).
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich mit dem Anmeldeformular per Email, Fax oder Post an.
Anmeldeende: